Reformation und Präzision

Mittwoch, B.N. Was für ein wunderbarer Fresstempel: Das Medo in Siegburg. A. und J. haben uns eingeladen, und wir schlagen zu und genießen die gute, türkische Küche. Es ist immer eine Freude, mit A. und J. zusammen zu sein. Zu lachen, zu quatschen und auch die ernsten Dinge nicht auszusparen.

Arbeit am Interview mit A.V. begonnen.

PM arbeitet an einen Artikel über lymphatische Komplikationen nach Operationen, der beim internat. Wissenschaftsverlag Springer veröffentlicht werden soll.

Sabine erzählt, passend zum Reformationstag (der dieses Jahr einmalig gesetzlicher Feiertag ist) von Werner Tübkes Bauernkrieg, dem Riesenpanoramagemälde in Bad Frankenhausen. Ein Video über die Entstehung des Bildes macht mich noch neugieriger. Susanne, mit der ich eine weitere Stunde am Telefon abhänge, kennt es natürlich & findet es großartig.

Die Schweizer sind so präzise und haben es so mit Uhren, weil Johannes Calvin infolge seiner langjährigen Flucht aus Paris 1541 eher zufällig in Genf hängen blieb und dort erfolgreich & nachhaltig seine reformatorischen Weisheiten über ora et labora zum Besten gab: Jede einzelne Lebensstunde sei einer der beiden Tätigkeiten und im besten Falle beiden gleichzeitig zu widmen. In diesem Sinne ließ der Reform-Ayatollah – wenn er gerade mal niemanden foltern oder hinrichten ließ – in der ganzen Stadt Uhren errichten, auf dass bis zum heutigen Tag die Genfer nicht mehr zu spät zum Gottesdienst kommen und das Arbeiten und Beten nicht vergessen.

Silvesterplanung: dieses Jahr wieder in B.N. und auf jeden Fall mit Bowle à la Günther Peter Konrad August Vieregge.