Python Urlibb2 und Query Strings

B.N., Samstag. Ich weiß nicht, wie das anderen geht.

Immer wenn ich die Google-Maschine anwerfe, weil ich mal wieder etwas zu verstehen versuche, was die Internet-Linguistik betrifft, komme ich mir extrem doof vor.

Abgehängt. Abgestellt. Ein bisschen so, wie ich mich als kleines Mädchen bei dem Versuch gefühlt habe, den Kühlschrank zu verstehen. Wieso bleibt die Milch da drin kalt? Nach mehreren Anläufen bei klugen Erwachsenen beantwortete ich mir die Frage schließlich selbst: Indem du sie rein tust und Tür zu! Der Rudimentarität (gibts das Wort?) war ich mir durchaus bewusst. Das hatte mit Physik zu tun, das ging über meinen Vorstellungsvermögen, das frustrierte.

Wenn ich heute zum Beispiel Python Urllib2 google, einfach, weil mir der Begriff gefällt, und die ganzen Foren ignoriere, in denen User sich über die Anwendung von Python Urllib2 austauschen, ich aber ja nichts anwenden, sondern nur kapieren will, finde ich tatsächlich eine Seite, wo einer versucht, die Sache zu erklären (http://docs.python-requests.org/de/latest/).

Das fängt an mit dem vielversprechenden Satz: Requests ist eine Apache2 lizensierte HTTP Bibliothek, geschrieben in Python, für die einfache Nutzung durch Menschen. 

Durch Menschen?

Abgesehen von der Tatsache, dass ich nicht weiß, was Request und Apache bedeutet, hänge ich am letzten Wort des ersten Satzes gleich mal fest wie die Fliege am Honigbrot. Gibt es denn Bibliotheken für andere Wesen? Und von einer Sekunde auf die andere explodieren in meinem Kopf Bilder von merkwürdigen Schlangenkopfwesen, die sich über meterhohe Bücherregale hermachen, indem sie gründlich und heimtückisch, wie es nur solche Schlangenkopfwesen sein können, die Buchstaben mit ihren Zungen einkassieren. Schmatz! Schlurp! Denkende Mägen, sozusagen. Ich komme in Teufels Küche. Was haben diese Bilder mit Python Urllib2 zu tun?

Traurig geht es weiter:

Das Urllib2 Standard-Modul in Python bietet Ihnen die meisten HTTP-Funktionalitäten, die Sie benötigen, aber die API ist definitiv kaputt. Sie wurde für eine andere Zeit geschrieben – und ein anderes Web. 

Ach du Scheiße! Urllib2 ist kaputt. Ich bin zu spät dran. Ich werde nie erfahren, was es damit auf sich hatte. Was nützt mir die Information, dass Requests mir die ganze, harte Arbeit für HTTP/1.1 in Python abnimmt und damit die Integration von Webdiensten schnell und einfach mache? Dass keine Notwendigkeit bestehe, manuell query strings zu meinen URLs hinzuzufügen oder die Daten für ein POST erst in form-encoding umzuwandeln? Dass Keep-Alive und das Pooling von Verbindungen zu 100% automatisch ablaufen, erledigt von Urllib3, …

Danke, danke! Es reicht. Erschöpft halte ich inne. Wenigstens hat Urllib3 die Sache gerettet. Muss ich noch mehr wissen?

Vielleicht sollte ich das Problem mit der Internetsprache so erledigen wie früher das mit dem Kühlschrank: Input – Output – fertig.

Übrigens: Query strings – klingt auch nicht ohne. Klingt irgendwie – naja, sexuell. Oder überinterpretiere ich da was?