Viel zu wenig

Mittwoch. Die letzten zwei Jahre meines Lebens: Alles,
bis auf meinen Arbeitsplatz und meine Wohnung,
hat sich radikal und nachhaltig verändert.
Das war hart. Harte Arbeit.
Die Veränderung ist nicht von mir ausgegangen. Ich habe sie mir nicht gewünscht.
(Oder doch?)
Da, wo ich heute stehe, stehe ich gut.
Ich verrate mich nicht mehr um einer Beziehung Willen,
die ich unbedingt gewollt habe –
warum wollte ich etwas, das von Anfang an auf Selbstverrat gebaut war?
Eine wirklich traurige, traurige Erkenntnis: So viel Zeit! So viel Hoffnung! So viel Energie!
So viel Willen.
Und so viele Lügen. Von Anfang an.
Darüber empfinde ich bis heute Ungläubigkeit.
Zu wenig, viel zu wenig:
Der Blick, der seitlich wegrutscht. Immer.
Immer wieder
der Blick über die Schulter, der
mich nicht trifft.

(Dank an Dr. K.)