… vor dem Sturm

Freitag. Diese Ruhe. Fast alles fertig, fast. Bis auf die Restarbeiten, die am Schluss immer bleiben, die dir, weil schnell abhakbar, im Moment nebensächlich erscheinen und auf einer Parallelspur permanent im Gedankenstrom mitlaufen, weil sie oft gerade das Allerwichtigste sind: Das Fleisch abholen. Dieses eine Gewürz für die Vorspeise besorgen, den geschroteten Grünkern für L., die Vegetarierin …

Zehn Menschen, darunter meine sechs Lieblingsmenschen, satt zu bekommen und mit einem gelungenen Weihnachtsfest zu beschenken, das wünsche ich mir wie jedes Jahr. Und gleichzeitig ist da unterschwellig immer noch die nicht entschiedene Entscheidung für den einen, einzigen Verlag für mein Buch, das mir alles bedeutet. Nicht nur, weil so viele andere Menschen daran hängen. Sondern weil ich es richtig machen will, weil ich weiter machen will. Die Arbeit mit den Interviews liegt mir, die Leute erzählen mir gerne ihre Geschichten (wie gestern mein Arzt von seiner Angst vor der Pensionierung oder der Postmann von seinen Lieblingsrockgruppen …).

Ich liebe sie, diese Geschichten, Lebensstücke aus erster Hand, Teilansichten, die auf die Komplettansicht neugierig machen.

Ich bin neugierig auf Menschen. Thats the Point.