Absurdistan

Mittwoch, Tübingen. Vorgestern im Tank-Top rumgelaufen, heute Morgen in Daunenjacke: Es SCHNEIT. Dicke Flocken verwirren dich, die du am Fenster stehst und dir den Schlaf aus den Augen reibst, mit vorweihnachtlichen Gefühlen.

Sigmar Gabriel, seit vier Monaten Bundesaußenminister, trifft sich bei seinem Antrittsbesuch in Israel statt mit dem israelischen Premier Benjamin Netanjahu lieber mit regierungskritischen Aktivisten. Die Absage im Falle einer Zusammenkunft mit NGOs war von Premier Netanjahu im Vorfeld deutlich ankündigt (und, im Falle Belgiens, auch schon einmal praktiziert worden), jetzt markiert Gabriel den Überraschten. Gabriel, der Elefant im israelischen Porzellanladen?

Die Türkei, die kürzlich erst (nicht nur) Deutschland als Nazi-Staat beschimpft hat, bittet Deutschland gestern um Wirtschaftshilfe. Und wird sie wohl auch bekommen. Von unseren Nazi-Steuergeldern. Erdogan hat seine Sache ja durch, jetzt kann er wieder lavieren. Und Merkel denkt an die Tausende Flüchtlinge in Erdo-Land und kriecht ihm besser mal in den Allerwertesten.

Die UN wählte das fundamental-islamische Königreich Saudi Arabien in die Women’s Rights Commission der Vereinten Nationen. Saudi Arabien wirkt jetzt also dahingehend, die Rechte der Frauen zu stärken und die globalen Standards für die Gleichheit der Geschlechter voranzubringen. Was sich wie ein Aprilscherz anhört, ist in Wahrheit ein Schlag ins Gesicht aller unterdrückten arabischen Frauen. „Das ist so, als würde man den Brandstifter zum Feuerwehrchef machen“, meint Hillel Neuer, Häuptling der NGO „UN Watch“ dazu.

Die Korrekturen von 44 sechsstündigen Klausuren kosten mich voraussichtlich ca 180 Stunden meines schönen Lebens.