Konkrete Angst

Dienstag. Der Name Michail Gorbatschow steht im Westen für die Beendigung des Kalten Krieges sowie die darauffolgenden Abrüstungen.

Für diesen historischen Erfolg wurde er 1990 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Wenn eben dieser Gorbatschow nun der Nato Kriegstreiberei vorwirft und warnt: “Von einem kalten Krieg geht die Nato zu den Vorbereitungen für einen heißen (Krieg) über” (so auf dem Nato-Gipfel in – ausgerechnet! – Warschau am Freitag, den 08.07.2016 ), dann lässt mich das keineswegs kalt, sondern macht mir eine ganz heiße, ganz konkrete Angst.

Als am 1.September 1939 der 2. Wk mit dem Angriff auf Polen begann, nach vorangegangenen, massiven Provokationen, waren Millionen Deutsche noch in Urlaub und machten sich kaum Sorgen, während in den Nächten verdeckt die Geschütze in Richtung Grenze rollten. Immer mehr Soldaten wurden eingezogen, angeblich für Manövervorbereitungen. Angeblich, um “polnische Attacken” abzuwehren. So wurde es der Bevölkerung “erklärt”. Und die schluckte es, wollte weiter nichts hören, weil sie keine Lust auf Angst hatte.

Ziemlich exakt wie wir heute! Oder was wird uns nicht alles erzählt über den russischen Aggressor, und rechtfertigt der nicht aus sich heraus die massenhaft sich ausweitenden Natostützpunkte in Richtung Osten? Ha!

Wenn ich mir vorstelle, dass an der EU-Ostgrenze 12.000 Natosoldaten und lauter amerikanische Spezialeinheiten verteilt sind, wird mir ganz anders. Dazu die fortwährende, von den Medien mit vollkommen unerklärlicher Begeisterung aufgenommene, sinnlose Russlandhetze – wo wir eigentlich angesichts der vielen Probleme in der Welt besser mit Russland zusammen gehen sollten.

Wo soll das hinführen?