Was mich vermehrt interessieren würde, wäre ein Austausch mit Linksintellektuellen, die die Anliegen der 68er-Bewegung insofern noch für relevant halten, als es um die Aufklärung der Rassenideologie der Nazis ging, um dass NIE-WIEDER des Holocaust als eine der zentralen Botschaften. Der zunehmend gesellschaftsfähige Antisemitismus bei linken wie rechten Dumpfbacken geht mir ungeheuer auf die Nerven. Er ist dumm und antiintellektuell und ignorant. Ich habe darauf einfach keinen Bock. Ich würde mich über eine stärkere ideologische Übereinstimmung freuen, ohne den Druck, mich verteidigen zu müssen. (Soweit ist es irgendwie durch die Hintertür wieder, dass man sich neuerdings für seine Aufgeschlossenheit gegenüber Israel – als einziger funktionierender Demokratie im Nahen Osten, als einzigem liberalen Land, was alternative Lebensformen und sexuelle Orientierungen angeht – entschuldigen muss. Ich habe nie eine lebhaftere Kunst-, Musik-, Literatur- und Kneipenszene erlebt als in Tel Aviv, was merkwürdigerweise hier kaum jemanden interessiert.) In diese Richtung einen lebendigen, offenen Background – das würde ich mir wünschen …