Corona Diary / Arm und Reich

Donnerstag. In den USA, Russland, England und Brasilien steigt die Kurve der Covid-19-Toten in dem Verhältnis, wie sie in Europa sinkt. Es sind die Länder mit den größten Unterschieden zwischen arm und reich. Die meisten Toten sind in den Armenvierteln zu betrauern: Schwarze, Inder, Pakistani und Indigene sterben überproportional häufig. Während die ersten deutschen Touristen gestern mit Applaus und großem Bahnhof auf Mallorca empfangen wurden, als wäre es eine Heldentat, in den Flieger zu steigen, sterben in Brasilien so viele, dass die Gräber auf den Massenfriedhöfen der Großstädte vorzeitig geräumt werden müssen, um Platz für die täglich 1000 neuen Coronatoten zu schaffen.
Rechtspopulist Jair Bolsonaro hält an seinem eigenen Narrativ fest: dass das Virus nichts anderes als eine Grippe sei und Einschränkungen oder gar ein Lockdown überflüssig.

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Trump kündigt den Rückzug der US-Streitkräfte aus Deutschland an. Er findet, dass Deutschland nicht genug für seine Verteidigung, sprich für die NATO ausgibt. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hält sich bei dem Thema seltsam bedeckt. Sonst könnte sie Trump mal sagen, dass wir gerade eine Pandemie bekämpfen und nicht den bösen Russen.
Was wird dann eigentlich mit Ramstein?