Sonntag, B.N. “Das Fest” im Theater Bonn gesehen.
Ein unerträgliches, an die Substanz gehendes und deshalb saugutes Stück. Mit mutigen, großartigen Schauspielern: Bernd Braun, Benjamin Grüter, Benjamin Berger, Sophie Basse u.v.a..
Nur zwei Leute haben die Aufführung verlassen: Mutig auch das Publikum.
Ernsthafter, kritischer und gesellschaftlich relevanter kann Theater kaum sein. Will jetzt eigentlich auch gar nichts weiter darüber sagen, außer dass es sich um eine Veranstaltung mit nachhaltiger Wirkung handelt.
Lustig: Vor zwei Wochen habe ich “unser” Familienfest platzen lassen aufgrund unüberwindlicher Differenzen bezüglich der Auffassung von Familienfest.
Familie als Tatort. Und eine Elterngeneration, die – obwohl durch die Geschichte manchmal mehr, manchmal weniger zu Tätern geworden – keiner Selbstkritik zugänglich ist und mit großer Selbstverständlichkeit der Willkür im familiären Spielfeld freien Lauf lässt.
“Das Fest” ist eine Adaption des gleichnamigen dänischen Dogma-Films von Thomas Vinterberg. Ein Kammerspiel mit Einheit von Handlung, Raum und Zeit. Auch deshalb wirkt es so klaustrophobisch intensiv.