Deutschland im Sommer

Vielen Dank für meine schlechte Laune.
Wie gut tut mir die schlechte Laune
– Verpiss dich, Taubenmissgeburt! -,
dabei habe ich gerade so ein feines Brötchen gegessen
mit Käse, Ei und Blattsalat.
Vielen Dank auch für das Brötchen. Und den Zugausfall
mit Angabe von Gründen.
Für die SMS natürlich, die beschwichtigenden Worte.
Und für den Schreiber der SMS. Für den ganz besonders.
Danke fürs Nichtweiterfahren.
Dass ich hier bin und nicht im Olympiakaufhaus.
Oder am Strand von Nizza. Oder im  Zug nach Würzburg.
Wo die Schüsse fielen.
Und für die Sonne.
Hab Sonne im Herzen und auf dem Perron.
Großen Dank für die Sonne.
Und für die Sitzbank.
Bei der Hitze.
Da kann man schon mal –
mir gehts soweit wieder.
Dass ich heute nicht erschossen worden bin
oder in die Luft gesprengt und mein Kopf sitzt auch noch wo er hingehört
und gebiert Bestien –

(Samstag, auf dem Weg nach B.N.)