Freitag. Auf der Pressekonferenz der Bundesregierung zum US-Militärschlag auf eine syrische Luftwaffenbasis eiern gerade Regierungssprecher Seibert und der stellvertretende Sprecher des AA, Sebastian Fischer, rum.
Wie sicher die Bundesregierung überhaupt sei, dass der Giftgasangriff vor zwei Tagen gegen die syrische Stadt Chan Scheichun auf Assad zurückgehe?, werden sie gefragt.
Fischer antwortet: „Wir sind uns sehr …, äh, das ist eine Sache der Plausibilität, und es erscheint uns sehr plausibel, dass Assad hinter dem Anschlag steckt.“
Das Wörtchen „sicher“ ist ihm nicht über die Lippen gekommen. Und wer die Ausführungen von Politik- und Islamwissenschaftler Michael Lüders vorgestern Abend bei Lanz gehört oder vielleicht sogar schon sein Buch „Die den Sturm ernten“ (Wie der Westen Syrien ins Chaos stürzte. C. H. Beck, München 2017) gelesen hat, der steht fassungslos vor dem Marionettentheater unserer Regierungsverantwortlichen.