Dumm gelaufen

Samstag, B.N. In falschen Zug gestiegen. Sechsstündige statt wie sonst vierstündige Fahrt. Finde mich plötzlich in Bruchsal wieder. Dann in Karlsruhe. Hier die Information, dass der nächste Zug 100, in Worten: einhundert Minuten Verspätung hat, Mannomann! Dank schnellem WLAN finde ich eine andere Verbindung und komme über Mannheim, Frankfurt u. Köln endlich um 22 Uhr in Bonn an, wo mich ein maximal müder PM abholt.

Hatte in Stuttgart die Durchsage wg. Gleisänderung überhört und bin einfach eingestiegen. Der Zug stand ja schon da. War eben bloß der falsche. In falschen Zug einsteigen ist immer so eine kleine traumatische Erfahrung. Kann mich an jeden einzelnen Fall erinnern, und während die Landschaft an mir vorüber zischt, rufe ich sie mir in fast masochistischer Penibilität auf, lasse nicht locker und komme auf insgesamt sechs Fälle (einmal mit meinen Kindern zum Familientag, als ich statt in Naumburg in Halle lande).

Ist ja dann immer doch gar nicht so schlimm, aber etwas bleibt zurück, dieses miese kleine Gefühl, in einer ganz alltäglichen Situation – ach nee, das wird mir jetzt aber zu deep!

Viel gelesen in den sechs Stunden, 1913 – Der Sommer des Jahrhunderts von Florian Illies. Anstrengendes Buch.