Montag. Ob sich das alles lohnt, frage ich mich nur heute und beantworte die Frage aber umgehend mit Ja. Die letzten Gäste fahren erst morgen wieder ab – sie sind jetzt in die Stadt gegangen und lassen mich in großem Umfang aufräumen und saubermachen.
Ein wunderschöner Samstag Abend war das mit nicht ganz dreißig Freunden (ein Drittel Absagen kommt hin) und viel Verrücktheit und Kreativität und Lebensfreude. Chris’ und Heiners abgefahrendes Stück Mutterkuchen hat wohl einigen die Sprache verschlagen (Ödipus war schwer dabei). Sie sind beide großartige Schauspieler. Die Beiträge von Horst und Heidrun dagegen einfach nur schön – sie hatten ihr eigenes E-Piano mitgebracht, weil mein Klavier immer noch ein verstimmtes Dasein fristet – , genauso schön wie Julias Lieder.
Manche waren toll verkleidet. Sabrina zum Beispiel. Sie war ein Austrian-Girl mit Dirndl und blauen Bändern im Haar und ihrem vielen Metall im Gesicht, süß und ein bisschen verwirrend. Überhaupt T. und Sabrina, das macht mich einfach nur glücklich.
Am Sonntag war Entspannung angesagt. Zu viel gegessen, zu viel gesoffen, zu wenig gepennt. Nachmittags kamen T. und Sabrina und W. und Steve und Gisela zum Resteessen. Abends ein interessantes Theaterstück Die Angehörigen von Tugsal Mogul in der Alten Anatomie (Geb.geschenk von Steve und Gisela). Mogul, Autor und Arzt, macht simpel scheinende, pointierte Wiedergaben der Wirklichkeit fast ohne dramatische Bearbeitung. PM glücklich allein schon über den Veranstaltungsort. Er liebt all die Exponate, die in der Alten Anatomie zu sehen sind. Er hätte gerne selber welche.
Heute also aufräumen, Papiere ordnen, Telefonate erledigen. PM gestern ein bisschen genervt von den vielen Leuten. Dieses Kommen und Gehen der letzten vier Tage war zu viel.
Ab morgen ist wieder Ruhe. Ich brauche das Alleinsein. Ich will wieder schreiben. Alles andere ist Ablenkung.