Grundzweifel. Grundfreude.

Mittwoch. S. ist meine beste und zuverlässigste Freundin. Sie hat mir gestern sowas von aus der Patsche geholfen, das will ich hier gar nicht länger ausbreiten, aber ohne sie hätte ich es unmöglich geschafft. Sie kam für eineinhalb Stunden vorbei, und allein das Wissen, dass sie kommt, hat mich in die Gänge gebracht. (Es gibt solche Aufgaben, die sind mit Schrecken und Ängsten behaftet, die übersteigen meine Kraft, jedenfalls scheint mir das so, die schiebe ich leider immer wieder so lange vor mir her, bis sie mich um ein Haar überwältigen. Immer wieder eine faszinierende Beobachtung: Bloß um ein Haar!)

Zahn-OP und andere Grausamkeiten stehn heute an. Mit solchen äußerlichen Misslichkeiten kommt immer wieder auch diese Instabilität ins Spiel. Diese Grundzweifel. Grundzweifel an mir selbst.

T. konnte gestern nicht kommen, sein Filmprojekt geht in die Endrunde. Er hat elf Stunden im Schneideraum zugebracht und heute wieder. Der Film wird später im Arsenal aufgeführt, darauf freue ich mich schon sehr. (Grundfreude.) Hoffe so sehr, dass er gut wird, bestimmt wird er gut. T. ist Perfektionist, der lässt sich nichts durchgehen. Seine Arbeiten zeigen das, deshalb gehen sie mir so nahe. Seine Arbeiten tragen die tiefen Spuren seiner Ernsthaftigkeit, seiner Rastlosigkeit, seiner Akribie, seiner Phantasie.