Goebbels und Görings Große Lüge – aktuelle Anwendung included

Paul Joseph Goebbels: „Die brillanteste Propagandatechnik wird keinen Erfolg hervorbringen, wenn nicht ein grundlegendes Prinzip fortwährend im Kopf mitgetragen wird – es muss sich auf wenige Punkte beschränken und immer und immer wiederholt werden.“[4]

“Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben. Man kann die Lüge so lange behaupten, wie es dem Staat gelingt, die Menschen von den politischen, wirtschaftlichen und militärischen Konsequenzen der Lüge abzuschirmen. Deshalb ist es von lebenswichtiger Bedeutung für den Staat, seine gesamte Macht für die Unterdrückung abweichender Meinungen einzusetzen. Die Wahrheit ist der Todfeind der Lüge, und daher ist die Wahrheit der größte Feind des Staates.”[5]

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Der genaue Zeitpunkt dieser Zitate von Joseph Goebbels ist unbekannt. Goebbels war einer von Hitlers nächsten Verbündeten; er wurde 1933 von Hitler zum „Minister für Volksaufklärung und Propaganda“ ernannt. Diesen Posten hatte er bis 1945 inne.
Goebbels unterstützte stark den Völkermord an dem jüdischen Volk, als die Führung der Nationalsozialisten die „Endlösung in der Judenfrage“ entwickelte – jenem schreckliche Euphemismus für die letztliche Vernichtung aller jüdischen Menschen.

Quelle: 

4] Siehe http://thinkexist.com/quotation/the_most_brilliant_propagandist_technique_will/162045.html.
[5] Siehe http://thinkexist.com/quotation/-if_you_tell_a_lie_big_enough_and_keep_repeating/345877.html.

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Göring: „Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg. Warum sollte auch irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, daß er mit heilen Knochen zurückkommt? Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Rußland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist klar. Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. (…)”

Gilbert: “Es gibt eine Unterschied. In einer Demokratie hat das Volk etwas zu der Sache zu sagen, durch ihre gewählten Repräsentanten, und in den Vereinigten Staaten kann nur der Kongress Kriege erklären.”

Göring: “Oh, das ist ja gut und schön. Aber das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.[6]

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Gustave Mark Gilbert, der Gefängnispsychologe für die deutschen Gefangenen während der Nürnberger Prozesse war, gibt in seinem Nürnberger Tagebuch einen Blick auf Görings Neigung, die Grosse Lüge zu erzählen, um die Bürger/innen so zu manipulieren, dass sie in den Krieg ziehen.
Gilbert, ein jüdischer Amerikaner, der fliessend Deutsch sprach, wurde während dieser Gerichtsverhandlungen der Vertraute von vielen Männern der Nazi-Führerschaft, indem er sich mit ihnen in ihren Zellen, dem Essensraum und anderen informellen Orten unterhielt.
Gilbert beobachtete auch sorgfältig das Verhalten der Angeklagten während der Verhandlungen. Minutiös schrieb er seine Beobachtungen in sein Tagebuch, das zur Grundlage seines Buches wurde.
Das o.g., sehr bekannte Zitat von Hermann Göring stammt von einem seiner Interviews mit Gilbert. Göring spricht hier offen über Lügen und die Manipulation und vielleicht davon, ein Schema eines Angriffs unter falscher Flagge zu nutzen, um Menschen davon zu überzeugen, dass sie angegriffen werden, so dass sie den Kriegseintritt hinnehmen. 

Quelle: Gustave Mark Gilbert, Nuremberg Diary, Da Capo Press, 1st edition 1995; originally published in New York; Farrar, Straus, 1947, S. 278 – 279.  Deutsch: G.M. Gilbert, „Nürnberger Tagebuch“, Fischer Verlag, Frankfurt a. M., 1962, S. 270: “Hermann Göring, 18. April 1946, Nürnberg, abends in seiner Zelle, achselzuckend“.