Freitag. Wenn ich heute zwei relativ beliebige Beiträge von Spiegel-online zusammen nehme: den grausigen Video über den Tod einer jungen Frau durch ihren geistig verwirrten Freund und den Bericht über das Werk des Ausnahmeautors und maximal Depressiven David Foster Wallace, dann steht am Anfang aller depressiven Zustände und sehr vieler Verbrechen das Grundleiden Einsamkeit.
In derselben Spiegel-Ausgabe – Zufall? – erfahre ich, dass die Zahl der Menschen mit Depressionen weltweit rasant ansteigt: Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) waren 2015 rund 322 Millionen Menschen betroffen, 4,4 Prozent der Weltbevölkerung. Das sind gut 18 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor.
Wie wird der Mensch mit sich alleine fertig? Und warum muss er das überhaupt? Ist der Mensch qua Geburt zur Einsamkeit – zum in die Welt Geworfen-Sein – verdammt? Was bedeutet Einsamkeit in einer Massengesellschaft? Welche Rolle spielt die Erfindung elektronischer Spielzeuge bei Vereinsamung? Gibt es ein größeres persönliches Versagen als die Einsamkeit des Menschen direkt neben mir?
Wäre ein interessantes Buchprojekt. Wenn ich nicht gerade an einem anderen arbeiten würde …