Einzeltäterin – Hélène Gordon-Lazareff

Freitag. „Ernst im Leichten, Ironie im Schweren“ – cooles Motto für Schreibende von ELLE-Begründerin Hélène Gordon-Lazareff. Die Journalistin und studierte Ethnographin war die erste, die Politik, Feminismus, Kultur und Mode unter einen Hut brachte. Ihr neues Konzept überzeugte schnell, die erste ELLE-Ausgabe erfolgte am 1. Oktober 1945. Die Themen des Heftes bewegten sich zwischen Frauenwahlrecht, Rezepten und wie man aus alten Kleidern neue Modelle zaubert. Sich als Intellektuelle und Feministin für Mode zu engagieren, stellte für sie keinen Widerspruch dar.
Während so unaufbauende Themen wie die never ending Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche (alles Einzelfälle), immer Neues von der MeToo-Front (wer noch?) und Merkels Tanz um Erdogan die Schlagzeilen beherrschen, erscheint mir die Beschäftigung mit inspirierenden EinzeltäterInnen gerade weitaus sinnvoller.
Übrigens: Es existiert kein Antonym zu Teamworker/Teamarbeit. Begriffe wie Einzeltäter, Einzelkämpfer … sind eindeutig negativ konnotiert. Komisch …