Sonntag. Vorgestern war noch italienische Riviera. Shopping im Städtchen, nachmittags Intensivbaden und -sonnen und zum Abschluss eine ausgedehnte Esserei – Fisch laut PM Note 1, Beilagen Note 2, weil nicht genug für einen „Mann der Arbeit“, Zitronensorbet Note 1, Stimmung 1 plus. Das Essen mit anschließender Bar-Visite zog sich bis ziemlich nach Mitternacht. Auf dass der Hotelportier unser Klingeln nicht hörte und wir vor dem Eingang herum hingen wie früher vor dem verschlossenen Tor der Jugendherberge (Bispingen!!!).
H. hatte Geburtstag. Eine gelungene Überraschung von mir ließ ihn mal im wörtlichen Sinne sprachlos werden, was bei H. so selten vorkommt wie eine vorbeifliegende Sternschnuppe.
Apropos: Der Schimmer des Fastvollmondes auf dem glatten Meer sieht aus wie gewalzte Goldfolie. Weiter rechts liegen das beleuchtete Hafenbecken und der kryptische Spielplatz, davor die Reihen leerer Liegestühle, und ab und an eine Vespa, die knatternd und unter dem Licht der Straßenlaternen den Brückenbogen nachfährt – das war der theatralische Ausblick aus unserem Fenster während der letzten Woche.
Gestern Rückfahrt mit heftigem Stau am St. Bernardino. Abends, in Tübingen angekommen, schnelle Küche (ligurisches Pesto) beim Champions-League-Endspiel (K. flippte aus beim ersten Tor für Barcelona), später Matratzen und Decken raus zwecks Übernachtung im Wohnzimmer, noch später die letzten Proseccos, Hugos, Limoncellos…
Frühstück heute auf meiner Terrasse bei 26 Grad schon am Vormittag mit schwäbischen Brezeln von Bäckerei Lieb und italienischem Käse aus dem italienischen Supermarket, woraufhin wir alle drei ein wenig Heimweh nach unserem italienischen Lieblingsort Diano Marina bekommen.
Gegen Mittag fahren sie ab, PM, H. und K. Komisches Gefühl. Der Abschied. Abschiede sollte es in meinem Leben wirklich keine mehr geben. (PMs Blick durch die Windschutzscheibe. Seine winkende Hand.)
PMs Augen sind jeansblau.
Jetzt: Mails beantworten, Telefongespräche, Korrekturlesen, Vorbereitung auf den morgigen Arbeitstag. Schneller Besuch von T., der morgen nach Kreta fährt und nächste Woche nach Petrosawodsk. Und wir düsen düsen düsen im Sauseschritt …
Und mit dem Kopf noch beim Gestern.