Kapitalismus braucht Krieg

Samstag, B.N. ttp://www.tagesspiegel.de/politik/franziskus-spricht-von-barbarei-papst-der-kapitalismus-braucht-den-krieg/10040764.html

Den deutlichen Worten des Papstes ist eigentlich nichts hinzuzufügen: Der Kapitalismus braucht Krieg.

Führende Unternehmer, vorzugsweise Männer, befinden sich – so mein persönlicher Eindruck – ihr ganzes Leben lang im Krieg. Opfern sich scheinbar für unser Wirtschaftssystem und bezahlen mit Bluthochdruck, Herzinfarkt, Essstörung, Tablettensucht, Burn out. Aber ich bin mir ziemlich sicher, die finden das total geil. Weil, die kriegen ja was dafür: Geld, Geld, Geld. Ansehen. Öffentlichkeit. Ihre Waffen sind Menschenverachtung, Erpressung, Denunzierung des Gegners im WeltWeitenNetz, klammheimliche Übernahmen, Raub von Know How, von Mitarbeitern, Kunden etc.

Eigentlich okay so. Zynisch könnte man behaupten, ihre real-kriegerischen Kräfte sind damit abgezogen.

Bleibt die Frage, ob Frauen in Führungspositionen ihre Waffen umdeuten können: In Netzwerke, Teamwork, runde Tische, Fair Play. Eine wirklich spannende Frage, denn das wäre der Beleg, dass nicht das System falsch ist, sondern die Protagonisten. Und damit wären wir bei der alten, feministischen Frage nach dem Haupt- und dem Nebenwiderspruch…