Konferenz …

… da träume ich mich lieber weg. Und träume vom Angeln. Keine Ahnung, wieso. Ist doch gar nicht mein Ding und ich war auch noch nie angeln. Beim Angeln, stelle ich mir vor, kannst du deine Gedanken treiben lassen, das ist cool, da kannst du denken, wonach dir ist, da kommt dann ein Fisch und du willst den gar nicht und wirfst ihn wieder ins Wasser zurück und fängst an ein Buch zu lesen, das schon länger in deiner Tasche liegt, beim Angeln kann ich doch lesen, oder?, und das Buch gefällt dir nicht besonders, aber du liest einfach weiter, weil du denkst, irgendwann kommt er schon, der Moment, und es ist manchmal entspannend zu lesen, was dich nicht besonders packt.

Die Zeit fliegt nicht so, wenn du angelst oder liest, sie perlt. Tröpfelt. Fließt, mit einem leisen Ton, einem ganz hellen Ton, wie ein Sirren oder Zischen oder Pfeifen – die Zeit steht nie.
Bei mir rauscht sie. Sie rauscht vorbei. Sie rauscht vorbei und kommt nie wieder. Schwachsinn. Warum soll sie denn wieder kommen?
Vorbei ist vorbei, Zeit, da kannst du nichts machen. Ich trinke Tee und habe keine Zeit. Abwarten und Tee trinken. Abwarten, warten.
Keine Sonne, kein Baum, kein Himmel, keine beschissene Powerpoint –

was mich angeht, ist nichts. Nichts geht mich an.

Fragen, ja, Ideen, ja. Ich sitze hier und langweile mich. Alle sprechen durcheinander. Ich höre nicht zu. Frau Zauner hat mich nicht zurückgerufen. Alles blablabla. Ein Mann ein Wort, eine Frau kein Wort. Ich warte auf ihren Anruf seit zwei Tagen. PM hat Geburtstag und ich bin nicht da. Ich bin eifersüchtig. Und ängstlich. Trau ich mich?
Ich traue mich, ich trau mich nicht. Ich angle, ich angle nicht.

Eigentliches Leben, wo bist du?