New York und die Inspiration

Montag. Fünf Stunden im Metropolitan Museum. Vor vielen Bildern stehst du und denkst, verdammt, das kenne ich schon so lange, das war doch im Deutschbuch oder im Lieblingskunstbuch oder es hing in irgendeinem Zimmer von irgendwelchen Freunden als Kunstdruck: Feininger, Picasso, Braque, aber auch die alten Meister: Vermeer, Hals, Rembrandt … hier sind sie alle, PM bekommt seinen Chagall und seinen Dix, ich meinen Hopper und meinen Cézanne.

Nachmittags holen wir Theo ab, essen was in einer kleinen Kaffee-to-go-Bar und machen uns mit der Subway auf nach Chinatown. Vor den Läden hängen T-Shirts mit fuck you, you fucking fuck-Aufdruck, was Theo für den ratlos guckenden PM übersetzt mit: Mir gehts gerade nicht so gut.

Über Little-Italy kommen wir zum Times-Square, den man nicht beschreiben kann. Nur so viel: Die spinnen, die Amis! Und ja, auch in Sachen Leuchtreklame sind sie die most Untoppable.

Wir machen Fotos von komischen Läden – Knarren, Drohnen.

Wir essen – nein, nicht chinesisch, sondern italienisch.

Wir reden über Filme, die uns hier andauernd überall einfallen, weil sie in New York spielen, deren Titel oder Hauptdarsteller*innen uns aber nicht mehr einfallen, so: Ach, das ist doch Dingens, wo dieser Dingsbums mitspielt, wie heißt der noch, der mit der Dings verheiratet war …

Theo weiß leider auch nicht, wie der Film heißt oder der Hauptdarsteller, weil er ganz andere Filme sieht als wir.

Auf jeden  Fall, meint PM, müssen wir uns zu Hause Es war einmal in Amerika angucken. Mit dem Dingsbums, dem …  Fuck you, you fucking fuck!, das gibts doch nicht, der ist doch total bekannt!, der, der … Robert De Niro! Dann weiß man nämlich, wie das alles hier mal angefangen hat.