Samstag. Warum pinkelt ein Mann gegen den Dom?, fragt PM.
Ich habe mich gerade über Männer beschwert, die einem das Klo vollpinkeln, ganz allgemein, ich will gar keine Grundsatzdiskussion, hatte am Abend davor nur Full House und heute entsprechenden Großputz in Bad und Toilette.
Ich gebe zu, die Frage überrascht mich. Gegen welchen Dom? Ach so, den Erfurter natürlich, PM hat Vergangenheit im Osten, beim Thema Pinkeln scheint er aus irgendwelchen Gründen automatisch an den Erfurter Dom zu denken. Aber wieso Dom? Kann es kein Erfurter Baum sein? Ein Erfurter Bauzaun? Eine Erfurter Hausecke?
Nein, ein Dom. Das Pinkeln gegen einen Dom sei besonders aussagestark.
Urinieren in der Öffentlichkeit, das war Protest, das war politisch, sagt PM. Dafür gabs Ordungsstrafe, 3 Ostmark. Guten Abend Bürger, Ihren Ausweis bitte!
Bürger, das ist auch so eine Sache.
Jack Nickolson lässt in About Schmidt mitten im Pinkeln plötzlich sein bestes Stück los. Man sieht ihn langsam die Hände heben – die Einstellung ist von hinten – und er dreht sich in der Hüfte nach links, nach rechts, nach links und wieder nach rechts. Hauptsache, es geht daneben. Filmeingangs sah man – ebenfalls von hinten – seine Filmgattin Helen sehr hingebungsvoll staubsaugen. Dann ist sie plötzlich tot. Beim Staugsaugen gestorben. Das Leben ist zerbrechlich: Ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt, ein Aneurysma, irgend so etwas in der Art. Und der zurückgelassene Witwer darf es endlich mal so richtig laufen lassen!
Das können Frauen nicht wirklich verstehen:
Was ist beim Pinkeln die Metaebene? Hat Pinkeln überhaupt eine Metaebene?