Ruhe in Worms – Terror in Paris

Sonntag. Ein unvergessenes Wochenende in Worms, zwei Übernachtungen im Prinz-Carl-Hotel (einer ehemaligen Kaserne, schöngroße Zimmer, fantastisches Essen und vor allem: Ruhe) mit liebevollem Candle-Night-Dinner, einer dreistündigen Stadtführung an der Seite des wunderbaren Friedel Lahr, der über ein unerschöpfliches historisches/kirchengeschichtliches/theologisches Wissen verfügt (kommt uns besonders bei Dom-Besichtigung und jüdischem Friedhof zugute), und der Begegnung mit dem Buchautor Hartmut Keil – das alles ein klug arrangiertes Geschenk der Klinik für PM, für uns beide.

Und dann der Schatten der entsetzlichen, unvorstellbaren Nachrichten aus Paris, die uns sprachlos machen, bzw. als einzig relevantes Thema dieser letzten drei Tage immer und immer wieder sich in den Vordergrund drängen.

Zu Paris schweige ich. Es ist ja alles schon gesagt. Dem Wir-zeigen-denen-dass-wir-keine-Angst-haben-Impetus kann ich leider nicht folgen. Ich habe Angst. Was ist mit Berlin, mit Köln, wo liebe und geliebte Menschen leben, was ist mit den U-Bahnen und Kaufhäusern und Kneipen, die nicht alle gemieden werden können und wollen, mir macht das Angst und ich will niemandem etwas beweisen.

Der Kurztripp nach Worms war mit den Ereignissen in Paris ein anderer, und das Leben wird ab jetzt ein anderes sein. Wir werden öfter einen Blick nach hinten werfen, misstrauisch, ängstlich. Wir können uns die Ruhe nicht länger einbilden, selbst die dicken Mauern einer ehemaligen Kaserne nützen dir da gar nichts.