Freitag. Tübingen ist schöne Welt – viel Grün, plätschernde Brunnen, freundliche Straßen, krasser Dialekt, unaggressive Taubenbeseitigung, Radfahrer und Fußgänger, die sich die Gehwege teilen (wobei die Radfahrer Helme tragen), ein Schloss, das über Fledermäuse wacht, ein Fluss, der Boote trägt und in der Sonne glitzert, Kinos, Theater, Straßenmusikanten von hoher Qualität und ein fröhlich grüßender Bürgermeister in Jogginghose.
Joggt durch die Haaggasse.
Die ist auch so. Spitzwegerisch. Trödel und Bücher hinter den Schaufenstern.
Frisches Obst, gen- und giftfreies Gemüse in der Kornblume.
Der Friseur steht vor der Tür und guckt die Straße hoch, und dann guckt er sie runter. Wo er hinsieht, hohe, rote Ziegeldächer. Weiter hinten Hügel in getupfter Grünabstufung, noch weiter hinten blauer Himmel.
Kein Förderturm. Kein Schornstein. Kein Hüttenwerk. Und keiner sagt: Bis die Tage. Oder: Hau rein, oder einfach nur: Jau!
Der Tübinger grüßt Gott.