Samstag. Jetzt, wo Trump seinen sinnfreien Hau-drauf-Militärschlag gegen Syrien veranlasst hat, sind die Qualitätsmedien voll des Lobes für seine „Einsicht“, für seine „Läuterung“ oder gar „Kehrtwende zur Vernunft“.
Andere, die Trumps eigenmächtige Entscheidung nicht so gut finden, loben Obama und finden ihn nachträglich vernünftig, weil er vor vier Jahren, als es ebenfalls einen Giftgasangriff in Syrien gegeben hatte und Assad sofort als der Schuldige ausgemacht war, nicht gleich losgeschlagen hat.
„Vernünftig“ war damals Obamas Nichteingreifen, weil die US-Geheimdienste plötzlich zutage brachten, dass das gerade angewandte Giftgas beileibe nicht aus den Chemieküchen Assads stammte, sondern aus den türkischen, in Kooperation mit den Radikalislamisten von al-Nursa. Da wäre ein US-Militärschlag auf Assads Truppen wohl extrem unsinnig (= dem Wahlvolk nicht vermittelbar) gewesen. (Quelle: M. Lüders, „Die den Sturm ernten“)
Wer jetzt hinter dem jüngsten Giftgas-Angriff gegen die syrische Stadt Chan Scheichun vor drei Tagen steckt, ist noch gar nicht geklärt. Und laut Pressekonferenz gestern werden die chemischen Rückstände ausgerechnet in der Türkei untersucht …