Unterschreiben Sie bitte hier

Sonntag, B.N: Ins Ruhrgebiet zur Mutter und wieder zurück nach B.N. und dazwischen, zwischen den extrem nervenaufreibenden Fahrten die Rennerei und Telefoniererei, die nötig sind, um einen Pflegeplatz zu finden in einem, wie man sagt, freundlichen Seniorenstift. Gestern unterschrieben. Kann sich einer eine Vorstellung davon machen, wie viele  Formulare erfunden worden sind, um einen Menschen von seinem Haus in ein Pflegehaus zu verlegen? Bogen um Bogen unter strenger Befragung der Leiterin ausgefüllt, weitere Bögen später mit der Mutter zusammen und noch weitere alleine, Hauptsache ausgefüllt und unterschrieben. Ein Teil dieser ausgefüllten und unterschriebenen Bögen muss nun an Andere verschickt werden für die nächste Unterschrift, Genehmigung und Zurkenntnisnahme: zum Arzt, zur Kasse, zur Bank …

In wenigen Wochen ist es so weit. Oder auch nicht? Noch fehlen mir da die konkreten Bilder.

Eine Entscheidung, die mich in jedem Fall überfordert. Gefühle von Wut (wieso ich?) und Entsetzen (am Ende bleibt dir ein Zimmer, in dem nicht mal Platz für deine Bücher ist) und Aufsässigkeit (das machst du aber mal ganz anders).

Es gibt Tropfen, die die Aggressionen von, sagen wir, schwierigen Patienten runterdimmen. Das ist wirklich verblüffend, wie so eine winzige Menge Chemie in kürzester den Charakter auf links zu wenden vermag.

Kleinen Spaziergang mit meiner Mutter gemacht. Sehr friedlich, sehr neu.