Vom Essen und Trinken

Sonntag. Mit I. und G. in der Kelter versackt. Zu viele Prosecco und Swimmingpools getrunken. Heute Übelkeit und Kopfschmerzen. PM findet, die Kelter sei schon so etwas wie sein zweites Zuhause.

Am Donnerstag Abend war ich dort mit T. und S. essen, aber die beiden fanden einfach nichts auf der Speisekarte. Das “Scherzelstück von der Kalbsschulter 24 Stunden auf Niedrigtemperatur gegart in mediterranen Aromen mit Gerstengraupenrisotto und weißem Speckschaum” war ihnen ebenso suspekt wie das “Rosa gebratene Striploinsteak vom Dry Aged Beef mit Rotwein-Pfefferzwiebeln, gerösteten Artischocken und gefüllter Maispolenta”. Gerne hätte T. Ente genommen, aber doch keine “Entenbrust mit Honig und Koriander mit Walnuss-Wirsinggemüse, knusprigem Kartoffel-Pfifferlingstrudel und reduziertem Blutorangensaft”!

Vor allem der reduzierte Blutorangensaft brachte ihn auf die Palme. Er wolle ein EHRLICHES ESSEN, keinen solchen Schnickschnack!, rief er aus. Er nahm schließlich einen Flammkuchen, von dem er nicht satt wurde, und S., die Vegetarierin, bestellte nach langem Nachdenken eine “Sous-Vide gegarte Aubergine mit Honigzwiebeln, Tomaten, getrockneten Aprikosen und Fetakäse überbacken, auf Petersilien-Bulgur und Sesamjogurt”. Was Bulgur ist, erfuhr sie erst, als sie es auf ihrem Teller sah.

Um T. doch noch satt zu kriegen, orderten wir drei Nachtische, die wir alle ihm hinschoben. Es war ein schöner Abend, wir haben uns viel zu sagen, wir tagten bis kurz vor Mitternacht.