Karfreitag, B.N. Aus dem Interview mit Arsène Verny:
„Durch die Trauererfahrung verschieben sich die Relationen nachhaltig. Vieles, was mich früher brennend interessiert hätte, kommt mir heute so profan vor. Gäbe es eine Wichtigkeitsskala von 1 bis 10, dann würde ich sagen, bis 6 ist alles weg. Das meiste erscheint mir lächerlich unwichtig.
Man erkennt plötzlich den Verlust dieses Grundgefühls ‚Das kann mir nicht passieren‘. So lange ich denken kann, habe ich angenommen, wem auch immer der Dachziegel auf den Kopf fällt, mich trifft er nicht. Und genau dieses Denken erweist sich plötzlich als Irrtum! Es gibt für nichts eine Sicherheit. In seinem Lied Ich tanze mit dem Tod bringt Herman van Veen das so zutreffend zum Ausdruck. Es ist kein trauriges Lied, aber unglaublich wahr. Wenn man die eigenen Grenzen mal erkannt hat, wird man bescheidener. Man ist nicht der Auserwählte! Man ist nicht unbesiegbar.“