Was gesagt werden muss

Donnerstagmorgen, Berlin. Ja. Genau so. Empathie und Neugier gehören uU zusammen oder sind eins. Du interessierst dich in dem Moment für diese Person mehr als für alles andere auf der Welt. Ein komplett schonungsloses Interview ohne Schmerzgrenze. Grenzenloser Schmerz, inklusive die elende, sinnlose, absurd grundlose Schuldfrage / Selbstbezichtigung – ich musste gar nicht nachfragen. Sie stand im Raum wie ein zu prall gepackter Reisekoffer, den einer endlich öffnet oder der sich selbst öffnet, und alles stürzt raus. Kaum zu ertragen, zum ersten Mal auch für mich. Nur ab und zu ein sachter Gesprächsanstoß, da gab es eine Eigendynamik, als bestünde kein Zweifel, was gesagt werden muss.

Ich bin dankbar für eine Geschichte, die so nicht oft erzählt wird.

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Die Umgebung ist immer auch Teil des Interviews. Ein Palais, heute nicht mehr in Privatbesitz, birgt Räume von einer Stille und Tiefe, wie ich das bisher noch nicht kennengelernt habe.

Grunewald. Nun!, auch dazu gäbe es einiges zu sagen. Ich sag aber nur: Kein Café. Nirgends. Die zu frühe Zeit verbringe ich auf der Bank eines Spielplatzes. Wobei ich mich die ganze Zeit frage, für wen der angelegt ist. Kein Kind. Nirgends.