Freitag. Mit W. eine deckenhohe Nordmanntanne geholt. Sie steht schon im Zimmer, breitet ihre Äste in alle Richtungen aus, kratzt mit den Spitzen am lichterkettenbehangenen Ölportrait der beautyful Lady in Black, meiner Großmutter Vieregge, und duftet nach – Badedas.
W. ist an Weihnachten wieder dabei, und er bestimmt maßgeblich das Essen mit: Kartoffelsalat und Würstchen dieses Jahr nicht mit mir!, sagt er und wackelt bedrohlich mit dem Zeigefinger. Er wird also ein Zitronenhuhn bei sich zuhause kochen und mitbringen. Da aber auch mindestens zwei Vegetarier dabei sind, wird es Raclette geben, für die Nichtvegetarier eingelegte Filetscheiben zum Grillen und für PM – in großen Mengen und hoher Qualität – Kartoffelsalat mit Würstchen.
Morgen heißt es, für acht Leute einkaufen. Mit Geschenken bin ich durch, die Ruhe stellt sich langsam ein. Die peacefulle Weihnachtsruhe.
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Gestern noch einen eskaliererten Konflikt mit dem Leitungsteam um die Einführung einer neuen U-Methode ausgetragen. Dann fliegt uns der ganze Laden um die Ohren!, dramatisiert die Kollegin, die es eigentlich besser wissen müsste, und kriegt rote Flecke im Gesicht. Heute ist die Sache zu meinen Gunsten von oben entschieden worden. Nichts ist geflogen. Bis auf die Haare meiner Kollegin. Die neuerdings einen leichten Blaustich haben. Wie früher bei den Engländerinnen zu beobachten, Queen Mum und so.
Weihnachtsgefühle. Bei 13 Grad plus und so einer Art Frühlingssonne-Vorspiel.