Schere im Kopf

Mittwoch. John Cleese bleibt unbeirrt: Er lehnt Änderungen an der Bühnenfassung von Das Leben des Brian ab. Besonders die berüchtigte „Loretta“-Szene sorgt in Zeiten überzogener Pseudosensibilität für Mimimi in der Woken-Gemeinde. Cleese stellt dagegen klar: In den vergangenen 40 Jahren habe es keinerlei Beschwerden gegeben. Alles bleibt, auch die Loretta!
Dafür bin ich John Cleese außerordentlich dankbar. Der Film verletzt niemanden, er nimmt sanft auf die Schippe. Was die angeblichen Kritiker wollen, ist nichts anderes, als was das Ministerium für Wahrheit in 1984 macht – Geschichte im Nachhinein im Sinne des Diktators anpassen.
Ein Kunstwerk ist ein kulturhistorisches Monument, Finger weg von der Schere im Kopf! Selbstzensur gehört in den Werkzeugkasten einer Diktatur, nicht einer Demokratie. Orwells Dystopie hat uns längst eingeholt, ich danke jedem und jeder Einzelnen, der/die dem Diktat
einer Cancel-Culture-Minderheit widersteht.