Freitag, Diano Marina. Zeit für die Liebe im entspannten italienischen Hier und Jetzt. Nur die Sonne lässt auf sich warten. Magnolien und Bougainvillen blühen dieses Jahr verhalten, der Jasmin noch gar nicht. Weshalb es anders riecht als sonst.
Seit April sei das Wetter schlecht, jammert die Restaurantchefin beim Frühstück. Manche wollen darin beruhigende Anzeichen in Sachen Klimaerwärmung erkennen. Ich denke an das unglückliche Gesicht meines vorletzten Gesprächspartners Mojib Latif: Verbreitete Fehldeutungen wie diese bringen den leidenschaftlichen Meeres- und Wetterforscher zur Verzweiflung. Das CO2 müsste sich braun einfärben, hat er geseufzt, dann würden die Menschen das Problem begreifen. Wenn bei uns der Regen nicht aufhört, sei das die Kehrseite von 50-Grad-Hitze in manchen Regionen Afrikas und Tropenstürmen in Mexiko. Aber beides ist weit weg und der Kipppunkt noch nicht erreicht, und der Mensch könne sich leider nicht in weite Zukunft denken.
Wir unternehmen in diesem Urlaub kaum etwas, wir sind beide erschöpft. PM überlegt in der Klinik zu reduzieren, ich habe mein Deputat für das kommende SJ sogar noch aufgestockt. Kontraproduktiv? Wir lesen und quatschen und gehen spazieren und nutzen die Sonnenstrahlen, wenn sie es durch die Wolkendecke schaffen. Ich arbeite an meinem Buch weiter, das macht mich (auch) glücklich.