Freitag. Ein Stadtrat erzählt gestern auf der Absolventenfeier, dass auch er wie die Ziola-AbsolventInnen Schulabbrecher war: kein Geld, keine Arbeit, keine Aussichten. Keine Würde. Selbstgefühl im Keller. Hat sich langsam hochgearbeitet, Abschlüsse nachgemacht, zuletzt das Abitur. Arbeitsstelle, geregeltes Einkommen sind für ihn immer noch keine Selbstverständlichkeit, er erzählt es unter Tränen.
Schulscheitern: Mit 10 % Abbrecherquote liegt Thüringen bundeweit an der Spitze. Wie kommt dieser traurige Rekord? Für einen Satz bin ich ihm dankbar: „Wenn es an den Regelschulen anders zugehen würde, bräuchte man Einrichtungen wie die Ziola GmbH nicht. Aber wie gut, dass es sie gibt.“
Wie wahr. Und wie schlimm, dass es private Initiativen braucht, um die vielen gebrochenen Jugendlichen mit ihren teils tragischen Biografien wieder aufzurichten. Jede und jeder einzelne AbsolventIn steht dafür. Ihr Stahlen über ihren Erfolg ist der schönste Erfolg für uns DozentInnen.