Doch keine Sabotage – Gleiwitz lässt grüßen

Mittwoch. April April! Die von VonDerLeyen propagierte Anschuldigung, ihr Staatsjet sei am 31. August  auf der Reise nach Bulgarien von einem russischen GPS-Angriff gezielt gestört worden, erweist sich als Lüge.
Respekt! Die Dame – und mit ihr der Tross williger JournalistInnen – tut wirklich alles, um uns gegen das böse Russenland in Stellung zu bringen. Auf ihrer Fahne steht Kriegstüchtigkeit.
Russland, der ewige Feind!, das hat schon mein Opa erzählt. Die Senstationsmeldung passt perfekt in die Neuauflage politisch medialer Kriegshetze:
Über eine Stunde habe die Maschine wg. eines GPS-Ausfalls aufgrund russischer Maniulation über Plowdiw kreisen müssen – die Story wird gierig aufgenommen und von sämtlichen Medien geteilt. Kurz darauf widersprechen allerdings Flugtrackingdienste. Laut ihren Daten ist der Flug ohne wesentliche Verspätung verlaufen,  im vorgesehenen Zeitrahmen von rund 1 Stunde und 57 Minuten mit nur leichter Verspätung. Auch die Transpondersignale haben durchgehend gute Qualität gemeldet, was auf eine weniger gravierende Beeinträchtigung schließen lässt.
Wo bleiben eigentlich die  sog. „Faktenfinder“?
Moskaus Stellungnahme, „westliche Paranoia“ neige wieder einmal zur „künstlichen Skandalisierung“, scheint jedenfalls näher an der Realität als unsere Tagesschau.
Und jetzt? Die Falschmeldung ist raus, sie hat ihre Wirkung getan – Panik und Kriegshetze unters Volk gebracht. Nun darf sich das Volk wieder abregen:  „Es besteht keine Notwendigkeit, die Situation zu untersuchen“, so der bulgarische Ministerpräsident Scheljaskow, „denn diese Störungen sind weder hybride noch Cyberbedrohungen“.
Wirkungslos bleibt die Story damit nicht. Nur anders eben. Sie vertieft (wenn das überhaupt noch geht) das Misstrauen gegenüber verantwortungslosen Regierungs- und EU-KommissionsschefInnen.