Mittwoch, Diano Marina. 12 Jahre Haft, davon fünf Jahre Einzelhaft – zuvor gefeiert und mehrfach ausgezeichnet für die Aufdeckung von zahlreichen US-Militärverbrechen in Afghanistan und im Irak – wie gebrochen ist ein Mensch nach dieser Achterbahn und nach dieser unmenschlichen Tortour?
Seine Anwältin und spätere Frau Stella Assange, geb. Morris, beschreibt 2022 seine Lage: Pro Tag 22 Stunden in einer etwa drei mal zwei Meter großen Einzelzelle untergebracht, habe er kein Internet, dürfe eine begrenzte Anzahl an Büchern besitzen und eineinhalb Stunden pro Woche unter Beobachtung Besuch empfangen.
2022 heiratet das Paar, Stella hat in den vergangenen Jahren seit 2015 zwei Kinder von ihm geboren. Der Justiz ein Schnippchen geschlagen – was für eine Geschichte und was für eine unglaublich taffe Frau!
Im Gegenzug für seine Freilassung muss Assange sich der Spionage schuldig bekennen, obwohl er nur brisante Dokumente veröffentlicht hat. Was bleibt, ist der Justizskandal und die Bedrohung des kritischen Journalismus. Und dennoch: Es ist ein Sieg der Wahrheit über die Macht, für den sich weltweit engagierte Menschen erfolgreich eingesetzt haben. Deutschland, das Außenministerium, Baerbock leider nicht!
Julien Assange darf endlich nach Hause, nach Australien, zu seiner ziemlich unbekannten Familie. Viel Glück, Julien und Stella, auf eurem gemeinsamen Weg!