S.G.

Dienstag, Diano Marina.  Meine ehem. Tübinger Kollegin S. ist tot. Heute erreicht mich die schreckliche Nachricht.
Sie war Sportkletterin, und sie ist in den Schweizer Alpen abgestürzt. 100 tief, was muss das für ein krasser Steilfelsen gewesen sein! Angeblich war ihr Mann dabei. (Was in ihm vorgegangen ist, was in ihm vorgeht seitdem, das mag man sich gar nicht ausmalen.) Ganz, ganz furchtbar. Ich mochte sie sehr, es ist einfach unvorstellbar, dass sie nicht mehr lebt. Vor einem Monat erst hat sie das Crowdfunding zugunsten der „Jungen Texte aus Eisenach“ mit einer sehr großzügigen Spende unterstützt. Darauf hatten wir uns zu einem Austausch über den Ost-West-Konflikt verabredet: S. stammte aus Ostdeutschland und war in den Westen gezogen, ich umgekehrt. Unsere Erfahrungen waren offensichtlich ähnliche. Das hätten wir in den Sommerferien gerne vertieft. Die Zeitungen / Medien sind voll von dem tragischen Unfall, z.T. in einer Reihe mit anderen, ähnlichen Unfällen, die ich sonst wahrscheinlich überlesen hätte. Aber wenn du die Betroffene kennst und magst, haben solche Nachrichten ja eine vollkommen andere Bedeutung. S. war eine von den Guten. Sehr vielen Menschen wird sie sehr fehlen. Mir auch.