
„Trump bleibt Trump. Auch weil wir ihn dazu machen.
Krass. Schrecklich. Unfassbar. Was immer der amerikanische Präsident tut oder sagt, wird im europäischen Mediengewerbe unverzüglich zu einem neuen Erregungsschub verarbeitet. Die meisten Medien unterscheiden sich nur noch in der Portionsgröße dieser Erregung. Komplexität gilt als lästig, Differenzierung als Verrat.
Damit dienen die Medien ihrem Geschäftsmodell und zugleich der allgemeinen Sehnsucht nach Vereinfachung. Wenn Menschen die Komplexität einer Situation nicht aushalten, neigen sie dazu, die Realität zu vereinfachen, um innere Spannungen (Dissonanzen) zu vermeiden. Das nennt man in der Psychologie „Kognitive Dissonanzreduktion“.
Es kommt in der weiteren Folge zu dem, was die Experten „Confirmation Bias“ nennen. Man sucht Informationen, um bestehende Überzeugungen zu bestätigen, während man widersprüchliche Informationen ignoriert. Diesen menschlichen Instinkt machen sich Wahlkampfstrategen, aber auch die Medien zunutze. Die Bestätigung der Bestätigung sorgt für das wohlige Gefühl, auf der richtigen Seite zu stehen.“ 04.03.2025