Dienstag. WOW! Der Präsident der dt. PEN-Vereinigung, José Oliver, in meinem Unterricht!
Der im März erschienene Zeitungsartikel über unsere deutsch-ukrainische Lesung war für das Kulturamt ausschlaggebend, und es fragte an. Aber Hallo! Das ist kein Gefallen, sondern eine Ehre. Oliver kommt nicht allein, sondern hat den irakischen Schriftsteller Najem Wali dabei. Fast 100 Schüler*innen erleben live eine Podiumsdiskussion zw. Oliver und dem Exilautor Wali mit anschließender Fragerunde.
Wir erfahren von einer Kindheit im Irak, von mehreren Fluchtversuchen und von einem Zickzackweg über persönliche und geografische Grenzen hinweg zum international gefeierten Schriftsteller zwischen zwei Kulturen, der schon in frühester Jugend wusste, was er richtig gut konnte: Geschichten erzählen.
Hätte die Schulleitung nicht die Gastgeschenke vergessen – statt der versprochenen Blumensträuße gibt es für die beiden prominenten Herren einfach mal: nichts! – und wäre nicht gleich am Anfang mit viel Gedöns und Getue der riesige Kaffeepott von Kollegin XY umgeflogen, wäre es die perfekte Inszenierung gewesen. So ist für ein bisschen Fremdschämen gesorgt. Und anschließend für krassen Streit. In drei Monaten bin ich sowieso weg, die Schere in meinem Kopf ist es längst. Und das ist auch gut so.
Oliver und Wali weilen gerade wie zig andere Schriftsteller*innen in Tübingen zur alljährlichen PEN-Jahrestagung, diesmal in unserer Stadt mit tollen Begleitprogramm, doch kaum jemand nimmt Notiz davon.
