Serkan Eren, Gründer und 1. Vorsitzender der Hilfsorganisation STELP, in: „Was wirklich zählt – 18 Mal Hoffnung in Krisenzeiten“, – erscheint am 27.04.2025 „Jede Stunde Arbeit verändert Leben. Ich arbeite 15, 16 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Pausen gönne ich mir kaum, Urlaub sehr selten. Ich verschwende meine Zeit nicht mit Partys oder Serien auf Netflix. Eigentlich habe ich nur noch ein Hobby, und das ist Fußball. In den 90 Minuten bleibt das Handy weitestgehend abgestellt. Alles, was nicht dazu dient, Leid zu lindern, ist für mich Zeitverschwendung. Ich weiß, wofür ich das mache. Jede Stunde, die wir arbeiten,
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2025
Wolfgang Schmidbauer: Wer ruhig bleibt, überlebt
Der Psychoanalytiker und Schriftsteller Dr. Wolfgang Schmidtbauer in: „Was wirklich zählt – 18 Mal Hoffnung in Krisenzeiten“, erscheint am 027.04.2025 „Wer trotzdem ruhig bleibt, weiter atmet und isst, der überlebt. Die Kränkung des Verlassenwerdens ertragen, Rückschläge verarbeiten, sich selbst eine falsche Entscheidung verzeihen, die Trauer über einen schlechten Zustand aushalten – das ist es, worauf es wirklich ankommt. Und doch kann es die schwerste Option sein: Nichts zu tun. Negative Capability nennen wir das in der Psychoanalyse. Die Ohnmacht aushalten lernen. Sich zugestehen, dass man in dieser Situation jetzt wirklich nichts machen kann und dass genau darin oft die beste Lösung
WeiterlesenWie Grischa mit einer verwegenen Idee beinahe den Weltfrieden auslöste (Jakob Hein)
Donnerstag. Der hochmotivierte Grischa aus Gera will loslegen: Als bester Absolvent seiner Hochschule für Ökonomie tritt er seine erste Stelle in der Staatlichen Planungskommission Berlin an. Dort gibt es aber nichts zu tun, weshalb sein Chef ihn in die Tätigkeit des kunstvollen Wartens einweist. Grischa will nicht kunstvoll warten, stattdessen arbeitet er einen Afghanistan-Plan aus: Zur Förderung der Handelsbeziehungen zwischen Afghanistan und der DDR. Doch Afghanistan hat nichts zu bieten außer Landwirtschaft – ja, aber Landwirtschaft mit Cannabis! Der Handel mit „Medizinalhanf aus afghanischer Produktion“ im Niemandsland des Grenzgebietes würde die Westjugend anlocken, mit ihrem Westgeld Cannabis zu kaufen. Zusätzlich
WeiterlesenOstern
Ostersonntag, Tübingen. Frühstück mit T. und E. und Baby Z. und meiner Freundin A., Ostereier, Kochen und Braten, viel und reichlich essen, quatschen, spielen, spazierengehen. PM zwischen meinen Lieben, mit einem vorsichtigen Lächeln auf den Lippen … Es hat gut geschmeckt, sagt T. und reibt sich seinen flachen Bauch. A beautiful day, an Easter day.
WeiterlesenLeuchten
Samstag, Tübingen. Und noch ein Grund zur Freude: Gestern, an Karfreitag, erreicht mich die wunderbare Nachricht, dass ich auf dem Tübinger Bücherfest 2025 lesen darf. Was wirklich zählt – 18 Mal Hoffnung in Krisenzeiten scheint das Buch zur Weltlage. Es weckt Interesse. Vier Jahre Arbeit zahlen sich aus. Das Buch ist, wie der Vorgänger Lass uns über den Tod reden (Ch. Links, Berlin 2019), eine Überzeugungstat: Ich wollte etwas herausfinden und habe mich auf den Weg gemacht, um Antworten zu bekommen. Schiele nie auf die Leser!, hat mir mal eine bekannte Autorin geraten. Ich glaube, am besten wird ein Buch,
WeiterlesenNajem Wali: Ich und mein
Der deutsch-irakische Schriftsteller Najem Wali in: „Was wirklich zählt – 18 Mal Hoffnung in Krisenzeiten“, C. Juliane Vieregge, erscheint am 27.04.2025 „Nach 23 Jahren in Deutschland kam ich für 23 Tage zurück. Für jedes Jahr einen Tag. Als ich nach all den Jahren zurückkam, war es ein Schock. Eine Diktatur, drei Kriege sowie zwölf Jahre UN-Wirtschaftssanktionen hatten nicht nur die Infrastruktur des Landes völlig zerstört, sondern auch die Menschen verändert. Die für Basra typischen, weiten Dattelpalmenhaine waren ausgetrocknet, die Bewässerungskanäle versumpft und vermüllt, die Bevölkerung verarmt. Mit dem acht Jahre währenden iranisch-irakische Krieg, dem Krieg gegen Kuweit und der amerikanischen
WeiterlesenCrowdfunding
Freitag, Tübingen. Das Crowdfunding zur Unterstützung der Jungen Texte aus Eisenach hat seinen Zweck schon fast erfüllt. Ich bin beeindruckt und tief bewegt und sehr, sehr dankbar. Erst vor wenigen Tagen war ich bei T. vom Eisenacher Kunstverein, um die Finanzierung des Buchdrucks und der Buchfeier am 28. Mai im Stadtschloss Eisenach zu planen. Um von einer unbekannten Menschenmenge, die mein Projekt Junge Texte aus Eisenach sympathisch findet, Geld zu sammeln. Zielvorgabe: Rund 2000 Euro! Wie sollte jemals so viel reinkommen? Heute, nach fünf Tagen, ist das Ziel zu 91 % erreicht. Ich glaube es immer noch nicht so ganz: Spenden
WeiterlesenLieber Lumpenpazifistin als Edelbellizistin
Donnerstag, Tübingen. Gelegentlich als Lumpenpazifistin tituliert, stelle ich klar, dass ich entschieden lieber in einer Reihe mit Heinrich Mann, Romain Rolland, Hermann Hesse, Albert Einstein, Max Planck, Stefan Zweig … und allen voran Bertha von Suttner stehe (um nur die maßgeblichen Pazifist*innen vor dem 1. WK zu nennen), als mit Edelbellizist*innen wie Baerbock, StrackZimmermann, Kiesewetter und sämtliche Mitläufer*innen, die gerade auf den Zug aufspringen, um von der Chaiselongue aus einen Krieg zu befeuern, der nicht zu gewinnen ist. Aber die Toten sind ja noch nicht unsere Toten, da lässt sich’s ungestraft ins Kriegsgeschrei einstimmen.
WeiterlesenFrohe Ostern
Mittwoch. Auch die Kleinen sollen mental kriegstüchtig gemacht werden – die putzigen Kampfosterhasen einer Tübinger Bäckerei leisten ganze Arbeit. Wie schon einige Monate zuvor der niedliche Taurus in der ZDF-Kindersendung logo! Sind einfach inzwischen zu viele Menschen zeitlich zu weit weg vom Zweiten Weltkrieg, um sich Kriegsschrecken und Kriegsgrausamkeit vorzustellen? Mir sind die Erzählungen meiner Mutter von never ending Fliegerangriffen über Berlin und nächtelangem Hocken im Luftschutzkeller und noch mehr die nicht erzählten Geschichten meines mit 17 Jahren eingezogenen Vaters in die DNA geschrieben. Wenn die schießenden Hasen so gut laufen, scheinen sie Tübingens überwiegend grüner Bevölkerung zu gefallen, die Gehirnwäsche à la
WeiterlesenEiskaffee
Dienstag. Hier erwartet niemand mehr was, sagt Angelika. Wir treffen uns im Freien bei Eiskaffee und vagem Sonnenschein. Ich bin beinahe tiefenentspannt. So ungewohnt: Nach den abartig arbeitsreichen Wochen und Monaten plötzlich Land in Sicht! Ich erwarte noch viel, sage ich. Angelika nickt und sagt nichts. Ist das die dunkle Wolke, die ich so oft auf mir spüre, seit ich hier lebe? Wir hören uns zu, wir haben uns was zu sagen.
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