Schmalztropfende Schnulzen

Mittwoch. Auf Social Media werden wir überschwemmt von seichten, sentimentalen Geschichtchen. Als Quelle wird gerne Netzfund angegeben, Autor bzw. Autorin unbekannt, also KI.  Meine Schüler*innen erstellen ständig in wenigen Sekunden solche anrührenden Geschichten „auf Knopfdruck“, weil sie denken, dass ich es nicht merke. Ich merke es aber spätestens ab dem 2. Satz am unauthentischen, genormten Sprachduktus:  In einem kleinen Dorf am Rande eines dichten Waldes …
Warum feiern Tausende solche schmalztropfenden Schnulzen, anstatt ihre Erfahrungen selbst in Worte zu fassen? Verlernen die Menschen so schnell, ihrer eigenen Sprache, ihren eigenen Gefühlen  zu trauen?