Donnerstag. Mit T. im HAUPTbahnhof gegessen. Knallvoll wie immer abends, gute Stimmung. T. erzählt von seiner Arbeit in Stuttgart. Er erzählt von einer Freundin, die jahrelang ein Doppelleben geführt hat mit zwei Wohnungen und einer abstrusen kriminellen Karriere, die jetzt im Knast endet. Durch Unterschlagung einer fünfstelligen Summe vom Konto einer anderen gemeinsamen Freundin und Finanzaktionen in deren Namen ist sie aufgeflogen. Sie war der Polizei seit längerem bekannt, weil schon mal verurteilt, was aber im Freundeskreis niemand wusste.
T. sagt, jetzt kenne er zwei Menschen mit prekärem Doppelleben: M., der einmal mein Mann war, und diese Freundin. Er ist belustigt und beeindruckt von ihrer Geschichte und ein bisschen auch abgestoßen. Für ihn ist es Action, er ist nicht betroffen. (Obwohl sie eine Zeitlang sogar in seiner WG gelebt hat, hat sie ihm nichts genommen.)