Endspurt

Montag. Das letzte Interview ist im Kasten: mit Serkan Eren, Gründer und Vorsitzender des internationalen Vereins STELP.
Im Auto (er fuhr nicht selbst) hat er mir gerade 1 1/2 Stunden Rede und Antwort gestanden. Einblicke gegeben in sein verrücktes, wagemutiges Leben zwischen Einsatzorten 3-4 Mal / Monat und seiner Stuttgarter Homebase. Leben in zwei Welten. Im Moment auf dem Weg zum Flieger nach Damaskus. Und trotzdem superfokussiert, präzise.
Extremst spannend: Der ausführliche Bericht über seine Nahtoderfahrung nach dem Unfall. Danach der MindChange … Eren ist definitiv einer, der etwas zu sagen hat.
Nun muss die gesamte Gesprächsaufzeichnung verschriftlichen werden, was erfahrungsgemäß ca. 60 bis 70 Seiten ergibt. Im zweiten Schritt erfolgt die redaktionelle Bearbeitung. Auf die Weise entsteht ein Fließtext, der den jeweiligen Protagonisten aus seiner Sicht erzählen lässt. Das Ergebnis geht wieder zurück an den Protagonisten, der es bei Bedarf nach seinen Maßgaben noch einmal bearbeitet, etwas ergänzt oder streicht, und es letztendlich, wenn alle Änderungen eingefügt sind, freigibt.
Dieses sehr aufwändige Verfahren hat sich für mich bewährt, weil sich so zum einen Fehler vermeiden und zum anderen die jeweiligen Erzählhaltungen am besten einfangen lassen. Menschen drücken sich sehr unterschiedlich aus. Die individuellen Abstufungen sollen in den 18 Beiträgen zu erkennen sein. Meine Protagonist*innen finden sich alle in ihren Texten wieder, das ist meine Bestätigung für eine gelungene Redaktionsarbeit.
Besonders freue ich mich, im Schüren-Verlag veröffentlichen zu dürfen, der hat nämlich soeben den hochdotierten Hessischen Verlagspreis gewonnen. Yeah, Glückwunsch! Gewissenhafte und gründliche Arbeit zahlt sich aus.
In unseren schwerfälligen Zeiten eine wertvolle Botschaft.