Spooky

Freitag. Meine neue Freundin Monia nimmt mich mit zu einer Führung in der Georgenkirche. Anschließend genießen wir noch eine halbe Stunde das schöne Herbstwetter und diskutieren die Seltsamkeiten der Stadt. Für ein Jahr war sie meine Kollegin, bis sie den Bettel hingeschmissen und gekündigt hat. Jetzt findet sie als Sozialpädagogin mit akademischem Abschluss keinen Job im unübersichtlichen Dickicht der sozialen Einrichtungen Eisenachs. Kirchliche, private, städtische, es ist alles dabei. Und sie alle suchen dringend Fachkräfte – aber Monia nehmen sie nicht. Superschräg, nicht nachvollziehbar, ein bisschen spooky. Über kurz oder lang ist sie auf dem Absprung nach Bayern, wo ihr Freund auf einem Bauernhof lebt. Schade schade.

Jetzt muss ich weitermachen. Überraschend darf ich noch zwei weitere ganz wunderbare Menschen für mein Buchprojekt interviewen, die mir sozusagen in den Schoß gefallen sind – bevor das Manuskript endgültig zu einem Verlag geht. Ja, tatsächlich, es ist soweit, ich glaub’s kaum …