Freitag, Tübingen. Weil Dorayaki in fast jedem Roman aus Japan eine Rolle spielen, bestelle ich mir welche. Ich will endlich wissen, was es damit auf sich hat.
Vicky, mit der ich im An An sitze und die japanisch/tailändische Küche genieße und einen der seltenen sonnigen Abende in diesem komischen Frühjahr, lehnt dankend ab. Auch die japanische Bedienung meint, Dorayaki schmecke ihr nicht, aber ihr schmecke sowieso nichts Süßes. Nun gut. Wir warten ca. 2 Minuten, dann kommen die Pfannkuchen mit süßem Bohnenmus. Convenience Food muss nicht grundsätzlich schlecht sein und das Hauptgericht war auch gut. An diesem Nachtisch aber ist gar nichts gut. Das Bohnenmus, dessen Zubereitung in Kirschblüten und rote Bohnen von Durian Sukegawa zur Kunst erhoben und von der japanischen Kultautorin Satoshi Yagisawa in Buchhandlung Morisaki zum täglichen Must Have der Protagonistin Takako stilisiert wird, ist im An An ein haselnusskleiner, krustiger Knubbel. Von wegen Mus! Ich werde weiter suchen. Die echten Dorayaki. Eines Tages …