Samstag. PM kommt mit einer Plastiktüte voll Tabletten an. Ich sei eine ungeduldige Kranke, sagt er. Gibt es geduldige Kranke? Schmerzen machen mich wütend. Mit seinen Antibiotika und Halstabletten wird es in der Nacht auf Samstag endlich besser. Es tut gut, dass er da ist. Mittags geht er alleine in die Stadt, während ich mich wieder ins Bett verkrieche. Komisches WE.
Mit meiner Mutter telefoniert. Ihre erste Frage: Ob ich abgenommen habe. Dies kommt mir angesichts meiner Kleidergröße, vor allem aber angesichts unserer gemeinsamen Geschichte, die vom frühesten Moment an mit Essensverweigerung zu tun hatte, sehr bizarr vor. Wenn man unsere Geschichte als Krankengeschichte deutet, ist ihre Frage aber nicht bizarr, sondern logisch. Für mich immer noch oder immer wieder schockierend.
Sonntagsfrühstück heute Morgen spontan zu fünft in ganz witziger Runde.
Nachmittags bis nachts Interviews bearbeitet. Kein Fernsehen, kein Facebook, kein Internet. Arbeit als Medizin.
Meine Mitbewohnerin Karina ist nachtaktiv wie ich.